Palliative Versorgung am Lebensende – würdevolles Sterben

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Die palliative Versorgung am Lebensende ist Bestandteil der Palliativmedizin. Es ist eine spezialisierte medizinische Versorgung, die sich darauf konzentriert, Menschen mit schweren, lebensbedrohlichen Erkrankungen die bestmögliche Lebensqualität am Ende ihres Lebens zu bieten. Sie stellt eine ganzheitliche Betreuung sicher, die sowohl den körperlichen als auch den emotionalen, psychologischen und spirituellen Bedürfnissen der Patienten gerecht wird. Das Ziel der Palliativmedizin ist es, Symptome zu kontrollieren, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten, während die Würde und Selbstbestimmung des Patienten respektiert bleibt.

Palliative Versorgung am Lebensende – das sind die Ziele

Die Palliativmedizin ist ein relativ neuer Bereich in der Medizin, der in den 1960er Jahren mit der Entstehung der ersten Hospize begann. Sie basiert auf dem Konzept der Palliativversorgung, das sich in die drei Säulen der Palliativmedizin, der Palliativpflege und der Hospizarbeit gliedert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals im Jahr 1990 eine Definition für Palliative Care festgelegt und diese 2002 überarbeitet. Palliative Versorgung am Lebensende hat folgende Ziele:

– Linderung von Schmerzen und anderen belastenden Symptomen, um das Wohlbefinden der Patienten zu verbessern.

– Ein ganzheitlicher Ansatz, der nicht nur die medizinische Versorgung, sondern auch die psychische Betreuung umfasst.

– Die Anerkennung des Sterbens als normalen Prozess und die Bejahung des Lebens bis zum Ende.

– Die Förderung der Lebensqualität der Patienten und möglicherweise auch ein positiver Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung.

– Ein multidisziplinäres Team, das sich um die Bedürfnisse der Patienten und ihrer Familien kümmert, einschließlich Trauerarbeit und psychosozialer Unterstützung.

– Die Absicht, weder den Tod zu beschleunigen noch zu verzögern, sondern den Patienten dabei zu unterstützen, ihr Leben bis zum Tod so aktiv wie möglich zu gestalten.

Palliativmedizin – Erhaltung der Lebensqualität und Würde

Die palliative Versorgung am Lebensende richtet den Fokus auf Schmerzlinderung und Symptomkontrolle.
Palliativmediziner arbeiten eng mit anderen Fachkräften zusammen, um individuell angepasste Behandlungspläne zu entwickeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse jedes Patienten zugeschnitten sind. Das Ziel ist es, den Patienten so schmerzfrei wie möglich zu halten und die Symptome zu kontrollieren, um ihnen ein würdevolles und komfortables Leben zu ermöglichen.

Die palliative Versorgung am Lebensende beinhaltet auch die Unterstützung bei der Bewältigung von psychischen, emotionalen und spirituellen Herausforderungen. Das Palliativteam tauscht sich kontinuierlich mit dem Patienten und seinen Angehörigen aus, um Wünsche, Bedürfnisse und Ziele zu verstehen und in die Behandlungsplanung einzubeziehen. Dabei wird darauf geachtet, dass der Patient seine Autonomie behält und selbstbestimmte Entscheidungen treffen kann.

Patienten können zusätzlich psychosoziale Unterstützung, seelsorgerische Begleitung und Beratung in Anspruch nehmen. Das Palliativteam besteht aus verschiedenen Fachkräften, wie Ärzten, Pflegekräften, Sozialarbeitern, Psychologen, Physiotherapeuten und Seelsorgern, die zusammenarbeiten, um die bestmögliche Betreuung und Unterstützung zu gewährleisten. (Der Umgang mit dem Verlust eines geliebten Menschen)

Ist die palliative Versorgung am Lebensende auch zu Hause möglich?

Tatsächlich bevorzugen es viele Menschen, in der vertrauten Umgebung ihres eigenen Zuhauses zu bleiben, wenn sie sich in einer palliativen Situation befinden. Die häusliche palliative Versorgung bietet den Patienten die Möglichkeit, von ihren Angehörigen umgeben zu sein und in einer vertrauten Umgebung zu leben – denn seit 2007 existiert ein Rechtsanspruch auf die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV).

Die SAPV-Teams bieten nicht nur medizinische Betreuung, sondern auch Unterstützung bei psychologischen und sozialen Problemen. Sie stehen Patienten und Angehörigen mit ganzheitlicher Hilfe zur Seite. Expertise und Erfahrung dieser Teams garantieren eine angemessene palliative Versorgung am Lebensende.

Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass nicht jeder Fall von Palliativversorgung zu Hause durchgeführt werden kann, da die spezifischen Bedürfnisse des Patienten und die Ressourcen verfügbar sein müssen, um eine angemessene Versorgung zu gewährleisten.

Palliativpflege – allgemeines Fazit

Die palliative Versorgung am Lebensende bietet Menschen mit schweren, lebensbedrohlichen Erkrankungen die Möglichkeit, ihre letzte Lebensphase mit optimaler Lebensqualität, wenig bis keinen Schmerzen und in Würde zu verbringen. Sie legt großen Wert auf individuelle Bedürfnisse, den Respekt vor dem Patienten und die Einbeziehung der Angehörigen.

Durch die ganzheitliche Betreuung und den Fokus auf Schmerzlinderung, Symptomkontrolle und psychosoziale Unterstützung spielt die Palliativmedizin eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung einer bestmöglichen Lebensqualität am Ende des Lebens. Sofern die Umstände es zulassen, können Patienten palliative Pflege auch zu Hause in Anspruch nehmen.

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